Johann Nestroy

Häuptling Abendwind

EINE KOMÖDIE MIT MUSIK

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Was ist schon zivilisiert? Häuptling Abendwind, der Sanfte, vom Stamme der Groß-Lulu erwartet Staatsbesuch von Häuptling Biberhahn, dem Heftigen. Ein Fremdling muss schnell her, der beim Festmahl als Braten serviert werden kann. Kannibalismus hat hier gute Tradition. Schließlich haben die beiden Häuptlinge sich vor langer Zeit gegenseitig und heimlich die Gattinnen weggespeist. Die Häuptlingstochter Atala entdeckt plötzlich den schiffbrüchigen Friseur Arthur aus dem fernen Europa. Für Atala ist es Liebe auf den ersten Blick, für ihren Vater der erhoffte Braten. Das Festmahl kann beginnen. König Biberhahn greift erfreut zu, verschluckt eine große Uhr und plaudert nebenbei von einem Sohn im fernen Europa. Ist der Sohn nun der Braten, müssen die Häuptlinge kriegerische Rache aneinander üben? Oder bekommt Atala doch noch ihren Arthur?

„Häuptling Abendwind oder Das gräuliche Festmahl“ ist das letzte Stück von Johann Nestroy. Als Vorlage diente ihm der Einakter „Vent du Soir ou L’horrible festin“, eine Operette in einem Akt von Jacques Offenbach, Philippe Gille und Léon Battu. In seiner 1862 uraufgeführten Burleske karikierte Nestroy die zivilisierte Wiener Gesellschaft als die eigentliche Menschenfresserbande. Er verlegte das Stück in die Südsee, um sich über die Überheblichkeit der sogenannten Zivilisation gegenüber kolonialisierten Völkern lustig zu machen, über die arrogante Haltung der „westlichen Welt“ gegenüber dem „Rest“.

 

Aufführungsdauer: ca. 1 Stunde und 40 Minuten, keine Pause

 

PRESSESTIMMEN

„Es geht um Fressen und Gefressen-Werden und passt somit gut in unsere turbokapitalistischen Zeiten… Abendwind wird von Stefan Hartmann gespielt, Biberhahn von Bertram Maxim Gärtner. Beide können ziemlich komisch sein, und da sie unter ihrer Cowboy-Kluft aufblasbare Fatsuits tragen, hopsen und kullern sie entzückend unbeholfen über die Bühne und haben so die Lacher schon auf ihrer Seite.“ Süddeutsche Zeitung

„In Bamberg macht Isabel Osthues aus einem Wiener Singspiel ein regelrecht surreales Stück voller Wahnwitz und Bühnenzauber (…). Sehenswert ist das alles in seiner Ratzfatzseligkeit unbedingt, Bühne wie Ensemble.“ Nürnberger Nachrichten

„[HÄUPTLING ABENDWIND überzeugt] sowohl durch eine gelungene Komik als auch durch die schauspielerischen und musikalischen Leistungen der Darsteller, eingebettet in einer intelligent angelegten Inszenierung.“ Rezensöhnchen

 

 

Regie Isabel Osthues
Musik Timo Willecke
Musikalische Einstudierung Silvia Willecke
Bühne Jeremias Böttcher
Kostüme Mascha Schubert
Dramaturgie Remsi Al Khalisi
Abendwind der Sanfte, Häuptlig der Groß-Lulu Stefan Hartmann
Atala, seine Tochter Ronja Losert
Biberhahn der Heftige, Häuptling der Papatutu Bertram Maxim Gärtner
Arthur, ein Fremdling Marcel Zuschlag
Ra-Gout, Köchin Katharina Brenner
Dame im Pelz Corinna Pohlmann