Anton Tschechow

Der Kirschgarten

Eine Komödie

Audio-Einführung

Eine Einführung in das Stück durch die Produktionsdramaturgin Victoria Weich können Sie sich hier anhören.

B I L D E R - G A L E R I E

Das Landgut der Ljubow Andrejewna Ranewskaja ist mit Schulden belastet, zu lange hat sie sich nicht ums Geld geschert, aber es mit vollen Händen ausgegeben; in Paris mit ihrem Liebhaber. So muss das Gut mitsamt dem traditionsreichen Kirschgarten versteigert werden. In den guten alten Zeiten wurden die dicken, duftenden Kirschen geerntet, getrocknet und zu Marmelade eingekocht, das Rezept ist längst vergessen. Jetzt sind sie nur noch sehnsüchtig betrachtete Kindheitserinnerung der Ranewskaja und Insolvenzmasse. Jermolaj Alexejewitsch Lopachin, Kaufmann und seit einer Generation in die bessere Gesellschaft aufgestiegen, hat eine lukrative Idee: Dort, wo der Kirschgarten nur alle zwei Jahre sinn- und ertraglos blüht, könnten Datschen stehen, gut zahlende Sommergäste würden die Familie von ihren finanziellen Sorgen befreien. Doch Ranjewskaja, ihr Bruder Gajew, ihre Töchter Anja und Warja geben sich lieber erquicklichen Gesprächen und romantischen Beziehungen hin, anstatt eine ökonomische Entscheidung zu treffen. Hat Nietzsche nicht das Falschgelddrucken für legitim erklärt? Könnte Warja nicht Lopachin heiraten? Stattdessen verlieben sich Anja und der ewige Student Trofimow ineinander und das Gut kommt unter den Hammer. Der meistbietende Lopachin freut sich, die Axt durch den Kirschgarten tanzen zu lassen, um seinen Nachkommen eine neue Welt hinterlassen zu können.

In Anton Tschechows Komödie "Der Kirschgarten" treffen die nostalgischen Bewahrer auf den blitzgescheiten Aufsteiger, der erkannt hat, dass die Zukunft Sentimentalitäten nicht verzeihen wird. Die Ranewskaja und ihre Familie erleben, dass die Veränderung, ist sie erst einmal eingetreten, für alle, ob verlustreich oder hoffnungsvoll, ein neues Leben ermöglicht.

Erfahren Sie mehr über unser Format ETA CAMPUS und lesen Sie das Interview unserer ETA Reporterin Marie Castner mit der produktionsbegleitenden Kostüm- und Bühnenbildnerin Trixy Royeck: ETA CAMPUS

Aufführungsdauer: 1 Stunde und 45 Minuten, keine Pause

Gefördert durch die Stiftung der Sparkasse Bamberg  

Regie Sibylle Broll-Pape
Bühne und Kostüme Trixy Royeck
Musik Bettina Ostermeier
Dramaturgie Victoria Weich
Ljubow Andrejewna Ranewskaja, Gutsbesitzerin Katharina Brenner
Anja, ihre Tochter Marie-Paulina Schendel
Warja, ihre Adoptivtochter Clara Kroneck
Leonid Adrejewitsch Gajew, ihr Bruder Stephan Ullrich
Jermolaj Alexejewitsch Lopachin, Kaufmann Oliver Niemeier
Pjotr Sergejewitsch Trofimow, Student Paul Maximilian Pira
Boris Borisowitsch Simjonow-Pischtschik, Gutsbesitzer Daniel Seniuk
Charlotta Iwanowna, Gouvernante Carlotta Freyer
Semjon Pantelejewitsch Jepichodow, Kontorist Eric Wehlan
Dunjascha, Zimmermädchen Antonia Bockelmann
Firs, Diener Florian Walter
Jascha, ein junger Diener Ansgar Sauren
und Bettina Ostermeier

"Reich an dramaturgisch perfekt inszenierter Symbolik präsentierte sich Anton Tschechows tragische Komödie "Der Kirschgarten" auf der Großen Bühne des ETA Hoffmann Theaters." (Mainpost)

"Die mit anhaltendem Beifall des Publikums bedachte Premiere des ewig "blühenden" Klassikers in vier Akten bot darüber hinaus eine schauspielerische Höchstleistung." (Mainpost)

"Das 13-köpfige Ensemble machte das Stück (…) zu einem Fest der Theaterkunst." (Mainpost)

Pressestimmen

"Trotzdem schafft es die Inszenierung von Regisseurin Sibylle Broll-Pape und Dramaturgin Victoria Weich durch das facettenreiche Spiel der Darsteller einen unterhaltsamen Abend zu bereiten, der trotz ernsten Tönen auch Komik bietet." (Fränkischer Tag)

12. Oktober 2020

"Neben dem dunklen und dystopischen Bühnenbild lebt die Inszenierung von den liebevoll angelegten und ausgearbeiteten Figuren. Allen voran Katharina Brenner, berührend stellt sie Ranjewskajas Zerrissenheit dar.“ (Fränkischer Tag)

12. Oktober 2020