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Eine Einführung findet eine halbe Stunde vor Stückbeginn statt.
Bilder-Galerie
Fritz und Greta lernen sich in der Nachkriegszeit der 1950er Jahre kennen. Greta träumt von Amerika und der Freiheit, Fritz will sein Land wieder aufbauen. Von Liebe spricht Greta nicht, vielleicht lässt Fritz sie aber nach ihren Vorstellungen leben. Sie heiraten und gründen eine Familie. In der Wirtschaftswunderzeit setzt er auf Immobilien und verdient viel Geld beim Wiederaufbau der zerstörten Stadt. Die Kinder Michael und Paulina wachsen in scheinbar gesicherten Verhältnissen auf. Doch sie tragen mit, was die Eltern belastet: das Schweigen über traumatische Erfahrungen, die sie als Kriegskinder in Bombennächten oder auf der Flucht erlebt haben; die verdrängte Trauer um Verstorbene, Geschwister, den Vater, die beste Freundin, die zu seelischer Entwurzelung führt. Während Greta als Kind und junge Frau erfahren hat, eigene Bedürfnisse zurückzustellen, erfüllt sie sich spät doch noch den Traum von beruflicher Selbstverwirklichung. Ihrer emotional wenig gefestigten Tochter Paulina wird das ein Leben lang nicht gelingen. Michael macht zwar Karriere, doch zerbricht seine Beziehung darüber. Eines Tages kündigt sich eine Frau an, die sich als die polnische Halbschwester von Fritz vorstellt. Und im Testament von Gretas Mutter Else steht schließlich ein Name, den allein Greta kennt.
Bettina Erasmy erzählt eine westdeutsche Familiengeschichte über den Zeitraum eines halben Jahrhunderts hinweg. Wie Traumata und Gefühlskälte sich einschreiben in die DNA, in die Körper einer Familie, darüber schreibt sie in erstaunlich leichtfüßigen und komischen Dialogen. Mit liebevoller Distanz entwirft sie Bühnenfiguren, die einem nahe gehen, und schreckt vor drastischen Bildern nicht zurück, die an kollektive Erfahrungen rühren.
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden und 10 Minuten, keine Pause
PRESSESTIMMEN
"Ein zeitgeschichtlich relevantes Thema, pointierte Dialoge und hervorragende Schauspieler: Mehr bedurfte es nicht für einen gelungenen Theaterabend." Fränkischer Tag
"Der Theaterabend ist, textlich und darstellerisch klug beobachtend, bis an den wunden Kern von Menschen vorgedrungen." Nachtkritik
"Mit bissigen Dialogen und viel (schwarzem) Humor [...] Trotz der ernsten Thematik erhielt sich dabei eine erstaunliche Leichtfüßigkeit und Komik." Rezensöhnchen