Thornton Wilder

Wir sind noch einmal davongekommen

(The Skin of Our Teeth)

in der Übersetung von Barbara Christ

B I L D E R - G A L E R I E

Familie Antrobus überlebt alles: Sei es eine Eiszeit im August, eine Sintflut oder einen Weltkrieg. Mr. und Mrs. Antrobus – einerseits sehr amerikanisch, andererseits als Adam und Eva zu erkennen – schaffen es einfach immer. Mr. Antrobus hat das Rad erfunden, Mrs. Antrobus die Schürze – und zusammen sind sie unschlagbar. In den tausenden Jahren ihrer Ehe zwischen Schöpfung und Beinahe-Weltuntergängen streiten sie über die Kindererziehung, erleben die Verführungskraft einer anderen Frau, müssen erkennen, dass ihr Sohn Henry unheilbar böse ist, und retten sich schließlich, um wieder von vorne zu beginnen. Denn: "Wir müssen noch Ewigkeiten so weitermachen."

Geschrieben kurz nach der Kriegserklärung Hitlers an die USA und uraufgeführt 1942, lässt Thornton Wilder in seinem zum Klassiker gewordenen Stück die Menschheit immer wieder gerade so am Untergang vorbeischrammen. Dabei spart er nicht mit absurdem Humor und Verfremdungseffekten. So wird das hochemotionale Welttheater auch zu einer hochkomischen Veranstaltung, denn "keine noch so ernste Vorstellung kann dem wahren Ernst unseres Zeitalters entsprechen" (Wilder). Die Rolle des Mr. Antrobus spielte Wilder übrigens mehrere hundert Mal selbst. Sebastian Schug, der in Bamberg bisher "Mutter Courage und ihre Kinder", "Hamlet", "Bunbury. Ernst sein ist alles" (in eigener Übersetzung) und zuletzt "Die Kunst der Komödie" inszeniert hat, widmet sich nun der Wiederentdeckung dieses Klassikers mit prophetischem Titel.

Aufführungsdauer: 2 Stunden und 20 Minuten, inkl. Pause

PREMIERE: 17. MÄRZ 2023

Regie Sebastian Schug
Bühne und Kostüme Nico Zielke
Live-Musik Daniel Seniuk
Dramaturgie Armin Breidenbach
Mr. Antrobus Eric Wehlan
Mrs. Antrobus Barbara Wurster
Henry, ihr Sohn Stephan Ullrich
Sabina Alina Rank
Telegrafenjunge / Wahrsagerin / Mann mit Kind Florian Walter
Mr. Fitzpatrick / Mammut Daniel Seniuk

Pressestimmen

Sebastian Schug holt mit seiner Thornton Wilder-Inszenierung alles aus dem Theater heraus, was es zu bieten hat. (Nachtkritik)

18. März 2023

Ein Genuss, auf die immer nächste Idee der Bühnenbildnerin Nico Zielke zu warten, die der Inszenierung das genau passende Maß an Klimbim, Geleucht und windschiefem Spielzeug bauen ließ. (Nachtkritik)

18. März 2023

Das komplette Ensemble, angeführt von Sabina, Alina Rank, und Mr. Antrobus, Eric Wehlan, spielt wie angestachelt oder selbst inspiriert von einer inspirierten Regie. Die Übergänge zwischen der Geschichte und dem Aus-der-Geschichte-Treten fließen, und irgendwie gelingt es, dass Wilders ernste Botschaften nie verschüttgehen unter der Fülle an Klamauk und Gags. (Nachtkritik)

18. März 2023

Aus einem groß aufspielenden Ensemble ragt Alina Rank an diesem Abend um eine Nuance hervor. Das hat auch damit zu tun, dass ihre Sabina das Wort mehrmals direkt an das Publikum richtet: „Nehmen Sie dieses Stück nicht ernst. Das Ende der Welt ist noch nicht gekommen. (Fränkischer Tag)

18. März 2023

In "Wir sind noch einmal davongekommen" steckt die ganze Welt: Tragik prallt auf Komik, Mythen auf Alltagskultur, Pop auf Philosophie, Text auf Musik. Die Dialoge scharf und glänzend, das Ensemble auf der Höhe seines Könnens, die Regie ambitioniert, aber nicht auftrumpfend. Das Publikum dankt es mit minutenlangem Applaus. (Fränkischer Tag)

18. März 2023