\ Archiv \ Die Elixiere des Teufels
Für die Bühne eingerichtet von Hannes Weiler
Weitere Vorstellungen sind in der Regel in Planung.
Das Kapuzinerkloster in B. Dämonische Mächte und ein über vier Generationen gehender Fluch walten über dem Leben des Mönchs Medardus. NICHTS DAVON AHNEND, WÄCHST ER IN PARADIESISCHEM GLÜCK HERAN. Bis er eines Tages in der Reliquienkammer heimlich von einem teuflischen Elixier des Hl. Antonius trinkt. Hochmut und Wollust ergreifen von ihm Besitz. Als die junge Aurelie ihm ihre Liebe beichtet, kann er seine Leidenschaft kaum noch zähmen. Dunkle Ahnungen veranlassen den Klostervorsteher, Medardus auf eine Reise nach Rom zu schicken. An einer Schlucht bewirkt er den Sturz des als Mönch verkleideten Grafen Viktorin, der seine heimliche Geliebte besuchen wollte. Medardus übernimmt die Identität des Grafen, trifft auf Aurelies Bruder Hermogen sowie deren Stiefmutter Euphemie, in die er sich verliebt. In inzestuöser Verstrickung tötet er beide. Medardus wird angeklagt, doch ein Doppelgänger nimmt sämtliche Schuld auf sich. Da auch Aurelie ihn nun für unschuldig hält, gesteht sie ihm ihre Liebe und beide wollen heiraten. Als sein Doppelgänger jedoch hingerichtet werden soll, überfällt Medardus der Wahnsinn und er versucht Aurelie zu töten. Immer weniger kann Medardus zwischen Traum und Realität unterscheiden.
Beeindruckt von einem Besuch des Bamberger Kapuzinerklosters verfasste E.T.A. Hoffmann seinen Schauerroman „Die Elixiere des Teufels“, und entwarf darin einmal mehr eine Welt, in der das Alptraumhafte in die Wirklichkeit greift. Hoffmann ist einer der ersten Dichter phantastischer Literatur, der das Motiv des Doppelgängers als eine Begegnung des Menschen mit den eigenen Abgründen meisterhaft bearbeitet hat.
Aufführungsdauer: 1 Stunde und 20 Minuten, keine Pause
Bilder-Galerie
PRESSESTIMMEN
"(...) liest sich der wunderbar-wunderliche Roman wie schräger Schwarze-Romantik-Trash, und Weiler nimmt diese Vorlage also folgerichtig ernst, wenn er sie nicht ganz ernst nimmt: ein Klassiker als Kindergeburtstag. (...) Es steckt viel Logik in dieser Inszenierung in all ihrem schrillen Gebaren." Nürnberger Nachrichten
"(...) Die Inszenierung ist Rock'n'Roll. Nicht mehr, nicht weniger." Süddeutsche Zeitung
"Geschickt hat er (Hannes Weiler) den höchst zeitgenössischen Kern des 200 Jahre alten Materials freigelegt und erzählt die Posse einer paranoid-hysterischen Gesellschaft, in der das Individuum pathologisch überfordert ist. Aus einem schwarzromantischen Text wird so ein grellbuntes Spektakel." nachtkritik
Nennung als BESTE REGIE in der Spielzeit 15/16 von der Fachzeitschrift Die deutsche Bühne!