\ Archiv \ Mutter Courage und ihre Kinder
Eine Einführung findet eine halbe Stunde vor Stückbeginn statt (außer bei Premieren).
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„Ich kann nicht warten, bis der Krieg gefälligst nach Bamberg kommt“, sagt sich die geschäftstüchtige Marketenderin Anna Fierling und zieht mit ihrem Planwagen dem Krieg entgegen, weil sie weiß, „der Krieg ist nix als die Geschäfte“. Für diese Geschäfte wird sie teuer bezahlen müssen. Als Mutter Courage ist sie bekannt, seitdem sie 50 Laibe Brot durch das Schlachtgetümmel ins belagerte Riga gebracht hat, weil es einen guten Preis dafür gab. Ihren drei Kindern, die von Männern aus aller Herren Länder Europas stammen, gilt ihre ganze Sorge. Alle Versuche der Mutter Courage, ihre Kinder herauszuhalten aus dem System des Krieges, scheitern. Eilif, ihr Ältester, wird eingezogen und auch der Jüngere gerät in die Mühlen des Militärs. Ihre stumme Tochter Kattrin ist zwar zum Glück nicht schön genug, als dass Männer eine Gefahr wären, aber Soldaten, die aus der Schlacht kommen, machen sich jede Frau „zur Hur“. Mutter Courage zieht weiter von Land zu Land im Dreißigjährigen Krieg und erfährt Verlust um Verlust, denn „die großen Geschäfte in den Kriegen“ werden „nicht von den kleinen Leuten gemacht“.
Bertolt Brecht schrieb seine „Mutter Courage“ im schwedischen Exil 1939. Mit diesem Stück hat er das berühmte Wort geprägt vom „Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist“, der „die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer“ und der „darum bekämpft werden muss“. Und er hat eine der prägnantesten Theaterfiguren erschaffen, voll Überlebenswillen, Humor und Kraft. Für seine Inszenierung 1949 am Deutschen Theater in Berlin ließ Brecht den Musiker Paul Dessau eine neue Komposition der Songs erarbeiten, die seither Teil des Werks ist.
Aufführungsdauer: 1 Stunde und 55 Minuten, keine Pause
PRESSESTIMMEN
„Für Katharina Brenner als Mutter Courage ist’s ein großartiger Abend. Herrlich durchgearbeitet ist ihre Figur (…) aus Kernholz geschnitzt, rau und sinnlich und mit passendem bairischen Tonfall.“ Nürnberger Nachrichten
"Sehr zupackend inszeniert (…) Dinge auseinanderzunehmen und in neuem Gewand putzmunter wiederzuerwecken, auch das ist Aufgabe des zeitgenössischen Theaters. Ein Auftrag, der gelingt, wenn man so famose Darsteller hat wie das Bamberger Theater." Nürnberger Nachrichten
„Ronja Losert (…) ist mir ihrer subtil eingesetzten Mimik und Gestik das geheime Kraftzentrum der Aufführung." Süddeutsche Zeitung
„Die Zweimann-Band mit Bärbel Schwarz am Schlagzeug und Johannes Winde an der Gitarre rockt die Ur-Musik von Paul Dessau.“ Süddeutsche Zeitung