\ Archiv \ Das achte Leben (Für Brilka)
Bühnenfassung von Emilia Heinrich, Julia Lochte und Jette Steckel
B I L D E R - G A L E R I E
Eine heiße Schokolade, "zäh und dickflüssig", ihr Geschmack unvergleichlich, der Genuss "geistige Ekstase" und "überirdische Erfahrung". Das Geheimrezept dafür bringt der Konditor Jaschi an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert aus Mitteleuropa in seine georgische Heimat. Nur den Frauen der Familie wird es über Generationen hinweg anvertraut. Die Schokolade muss mit Vorsicht genossen werden, auf ihr liegt ein Fluch, der vor allem die Männer der Familie ereilt, wenn sie in den Malstrom der Geschichte geraten: unter dem Zaren, im unabhängigen Georgien, in der Sowjetunion und schließlich nach der Wende im freien, von Bürgerkriegen zerrissenen Land. 1900 wird die eigenwillige Stasia Jaschi geboren, die ein knappes Jahrhundert lang die Geschicke der Familie mitbestimmen wird, ihre schöne Schwester Christine wird ihr Unglück durch einen reichen Funktionär finden, ihr Sohn Kostja wird im Sowjetstaat Karriere machen und mit dem System untergehen, seine Schwester Kitty, die in den Westen flieht, wird zur weltweit gefeierten, aber heimatlosen Sängerin, schließlich wird Kostjas Tochter Elene vom Liebling des Vaters zum gefallenen Engel. Es ist auch eine Geschichte von Machtmissbrauch und des Missbrauchs von Frauen, die am Ende aufgeschrieben wird für die jüngste Nachfahrin, für Brilka.
"Das achte Leben" ist ein opulenter, viel beachteter Roman über die großen politischen Umbrüche der letzten hundert Jahre, über Liebe und Verrat und über die Nachwirkungen des "Jahrhunderts des Kommunismus" bis in unsere Tage. Nino Haratischwili stammt aus Georgien und ist eine der renommiertesten deutschen Autorinnen der Gegenwart. Ihre Romane und Theaterstücke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Aufführungsdauer: Teil I: 1 Stunde 40, Pause, Teil II: 1 Stunde 25
"Es ist lebendiges Theater, das aber so episch ist, wie es ein Roman sein kann." (BR Kulturwelt)
"Eine Besetzung, die alles das zeigt, was das Bamberger Theater zu bieten hat." (BR Kulturwelt)
"Es ist einer der Markenkerne geworden, Geschichte anhand von Familiengeschichte zu zeigen, und das in einer Saftigkeit und Plastizität, die jetzt auch die Eröffnungspremiere von Intendantin Sibylle Broll-Pape auszeichnet." (Nürnberger Nachrichten)
"Die Neuzugänge (Ewa Rataj, Marlene-Sophie Haagen, Marie-Paulina Schendel und Stefan Herrmann, Anm. d. Red.) bereicherten mit ihrem facettenreichen Spiel umgehend das Ensemble." (Fränkischer Tag)