\ Archiv \ rechtes denken
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Entstehen Gesellschaften weniger über Gemeinsamkeiten, über verbindende Strukturen, sondern vielmehr über das Außen, den gemeinsamen Feind, die Anderen, von denen man sich abgrenzt? Entwickelt sich freundliche Konkurrenz durch dieselben Mechanismen wie brutaler Genozid? Wie durchlässig und flexibel sind die Übergänge? Warum ist es für Menschen immer wieder attraktiv, sich über die „Nation“ und die „Rasse“ zu definieren? Wie entstehen Einstellungen, die von der Ungleichwertigkeit der Menschen ausgehen? Warum geht die Sehnsucht nach Gemeinschaft oft mit „gruppenbezogener Ausgrenzung“ einher? Ist Demokratie zu anstrengend, weil WIDERSPRÜCHE AUSZUHALTEN, Kompromisse zu erarbeiten sind, das Miteinander immer wieder neu auszuhandeln ist? Wie stark ist das Bedürfnis nach Überschaubarkeit in einer immer komplexer erscheinenden Welt? Und wie gefährlich sind Vereinfachungen? „wer bist du, kennt man dich? hey komm mal nicht näher, weißt du, wir kennen dich nicht. wir haben alle unser recht auf gewalttätige selbstsicherung zugunsten des leviathan aufgegeben. ok? also bleib mal weg, ok? du siehst auch anders aus. und sprichst du überhaupt unsere sprache? und du kochst echt mit richtig viel komischen gewürzen? voll eklig.“
Im Auftrag des ETA Hoffmann Theaters geht der junge Dramatiker Konstantin Küspert in seinem Stück „rechtes denken.“ diesen Fragen nach. Küspert wurde als Autor zu zahlreichen Festivals und Förderprogrammen eingeladen. Als Dramaturg am Badischen Staatstheater Karlsruhe hat er unter anderem mit Jan-Christoph Gockel das NSU-Projekt „Rechtsmaterial“ erarbeitet.
Aufführungsdauer: 1 Stunde und 25 Minuten, keine Pause
PRESSESTIMMEN
"Die Uraufführung des Stücks "Rechtes Denken" am Bamberger ETA Hoffmann Theater zeigt, dass und wie politisches Theater funktionieren kann: als - noch dazu recht unterhaltsame - Aufklärung über Missstände in der Gesellschaft." Nürnberger Nachrichten
"... klug vermitteltes, packendes Gegenwartstheater." Die Deutsche Bühne
"... macht die junge Regisseurin Julia Wissert aus diesem handlungsarmen, aber nicht ungefährlichen Text einen vor Spielfreude überschäumenden Abend." nachtkritik.de
"Es muss schon um mehr gehen im Theater des Konstantin Küspert, und jedes Künstlergetue ist ihm sowieso suspekt: `Ich habe das Bedürfnis nach Relevanz`." Theater heute