Michel Houellebecq

Unterwerfung

Bearbeitet von Remsi Al Khalisi

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Der Roman „Unterwerfung“ erzählt von der „Islamisierung“ Frankreichs mitten im Europa der 2020er Jahre. Im Land herrschen bürgerkriegsartige Zustände und allgemeine Verunsicherung. Weil die bürgerlichen Parteien einen Wahlsieg des rechten Front National verhindern wollen, verbünden sie sich mit der „Partei der Muslimbrüder“ und verhelfen so dem charismatischen Politiker Mohamed Ben Abbès zum Sieg bei den Präsidentschaftswahlen. Der Erzähler des Romans, François, entflieht eine Zeit lang dem Moloch Paris und vertieft sich in seine Studien um den Schriftsteller Joris-Karl Huysmans, in dessen Werk sowohl die Grundmotive des Katholizismus als auch die der Dekadenz und des Untergangs bestimmend sind. Nach seiner Rückkehr nach Paris hat sich das Land verändert, die laizistische Verfassung wurde außer Kraft gesetzt, die neue Gesellschaft wird geführt als Theokratie und bestimmt durch die Scharia, das Patriarchat und – die Polygamie. François lernt durchaus auch reizvolle Aspekte der orientalischen Welt kennen. Lohnt es sich noch zu kämpfen für den untergehenden Westen und seine Werte? Oder soll François sich einfach „unterwerfen“?

Michel Houellebecq gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller der zeitgenössischen europäischen Literatur. Er hat in seinen Büchern mit visionärer Kraft das Zusammenleben in der westlichen Welt ins Große, Abgelegene und oft auch Dunkle weitergedacht. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. 2010 mit dem wichtigsten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt. In „Unterwerfung“ entwickelt er ein zutiefst beunruhigendes Szenario von der europäischen Gesellschaft, gerade weil er offen lässt, welche er für die beste aller möglichen Welten und Gesellschaftsordnungen hält. 

Aufführungsdauer: 1 Stunde und 50 Minuten, keine Pause

PRESSESTIMMEN

"In der Bearbeitung ihres Dramaturgen Remsi Al Khalisi brachte (...) [Sibylle Broll-Pape] Michel Houellebecqs ‚Unterwerfung‘ als blitzgescheites Kammerspiel auf die Große Bühne des Hauses." Theater heute

"Stephan Ullrich spielt den von der muslimischen Machtübernahme in Frankreich in seiner akademischen Ruhe und machohaften Selbstüberschätzung irritierten François in leichter, nie übertriebener Houellebecq-Manier. Er ist der Glücksfall des Abends." Theater heute

"Stephan Ullrich glänzt in der Rolle des Professors François." Rezensöhnchen

"In Bamberg wird das alles überzeugend und relativ nah am Text in Szene gesetzt, gut gespielt sowieso."
 Nordbayerischer Kurier

"Die Demokratie bedarf der Verteidigung, und das versteht ganz eindeutig das Theater Bamberg – unter anderem – als  seinen Auftrag." Nürnberger Nachrichten

Regie Sibylle Broll-Pape
Bühne und Kostüme Trixy Royeck
Video Manuela Hartel
Dramaturgie Remsi Al Khalisi
François Stephan Ullrich
Huysmans Daniel Seniuk
Myriam, Marie-Françoise, Marine Le Pen Pina Kühr
Rediger, Tanneur, Steve, Lempereur, Ben Abbes Bertram Maxim Gärtner