\ Archiv \ Dantons Tod
B I L D E R - G A L E R I E
Frankreich im Jahr 1794, fünf Jahre nach dem Sturm auf die Bastille. Der euphorische Beginn der Französischen Revolution ist längst vorbei. Die Monarchie ist zwar gestürzt, die Republik gegründet und die allgemeinen Menschenrechte verkündet, das Volk hungert jedoch weiter und lässt sich für fremde Ziele missbrauchen, die es für seine eigenen hält. Der Traum von "liberté, égalité, fraternité" ist ausgeträumt, humanistische Ideen und Ideale sind gescheitert und der Terror regiert. Viele Hundert Köpfe sind bereits gerollt, unter den Revolutionären herrscht Uneinigkeit. Einst wollten Georges Danton und Maximilien de Robespierre gemeinsam die vom Adel dominierte Gesellschaft verändern, nun stehen sie sich als ideologische Gegner gegenüber. Die Gewaltspirale ist nicht mehr zu kontrollieren und so macht die Revolution auch vor ihren eigenen Kindern nicht Halt ... Warum scheitern Revolutionen? Wie fühlt es sich an, wenn man dem Sterben zuschaut – dem Sterben all dessen, an das man geglaubt hat?
Der damals erst 22-jährige Georg Büchner entwarf 1835, als ihm wegen seiner Streitschrift "Der Hessische Landbote" die Verhaftung drohte, nach umfangreichen Studien in wenigen Wochen sein großes Revolutionsdrama und stellt darin die Fragen nach der Notwendigkeit und Legitimität von Gewalt zur Verfolgung politischer Ziele und nach der individuellen Gestaltungsmöglichkeit einer Gesellschaft. Das Verhältnis von Politik und Moral, die Selbstrechtfertigung von Macht, persönliche Schuld und ethische Zweifel, das sind einige der Themen, die Büchners "Danton" bis heute aktuell machen.Philipp Arnold, Hausregisseur am Münchner Volkstheater, inszeniert erstmals am ETA Hoffmann Theaterund geht dem "grässlichen Fatalismus der Geschichte" auf den Grund, über den Büchner so verzweifelt war.
Spieldauer: 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Es lässt sich nicht anders sagen: „Dantons Tod“ ist großartiges Theater. Der lange Schlussapplaus, die stehenden Ovationen: alles hoch verdient. (Fränkischer Tag)
Stefan Herrmann beeindruckt insbesondere mit seiner sprachlichen Ausdrucksschärfe. Leon Tölle ist auf der Theaterbühne eine Erscheinung. Fiebrig, reizbar, ein Panther hinter Gittern." (Fränkischer Tag)
Ohne falsche Ehrfurcht inszeniert Philipp Arnold am E.T.A.-Hoffmann-Theater „Dantons Tod“. Großartig! (Fränkischer Tag)
In Dantons Mut und Hoffnung zeigen sich: Es lohnt sich, für ein wohlwollendes gesellschaftliches Zusammenleben einzutreten – dafür gibt es schlussendlich tosenden Beifall und Standing Ovations aus dem Publikum. (Rezensöhnchen)
Jede der über 27 Figuren Büchners wurde von Stefan Herrmann, Leon Tölle und Barbara Wurster faszinierend verkörpert. (Bayerische Staatszeitung)
Ein unvergesslicher Abend. (Bayerische Staatszeitung)
Philipp Arnolds Inszenierung ist aus einem Guss. Auch die Fremdtexte, die er hineinmontiert hat - Büchners "Fatalismusbrief", Hannah Arendts Gedanken über die Revolution -, fügen sich. (Süddeutsche Zeitung)