\ Archiv \ Maria Stuart
In einer Fassung von Philipp Arnold
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Maria Stuart, katholische Königin von Schottland und vermeintliche Mörderin ihres Ehemanns, ist aus Furcht vor Rache aus ihrem Land geflohen. In England erhofft sie sich politisches Asyl von ihrer Großtante, der protestantischen Elisabeth. Aus Angst, dass Maria ihren Anspruch auf den englischen Thron geltend machen könnte, lässt diese sie jedoch sogleich auf Schloss Fotheringhay einsperren. Doch Maria kann auf eine treue Anhängerschaft zählen und weiß auch Frankreich an ihrer Seite. Die Virgin Queen steht unter Druck: Das Volk drängt Elisabeth zur Heirat und verlangt nach Jahren des Zögerns die Hinrichtung der Queen of Scots. Auch Elisabeths Berater pochen auf baldiges Handeln Für Lord Burleigh zählt nur die Staatsräson Graf Leicester indessen spekuliert selbst auf eine Heirat mit Elisabeth, ist aber auch Maria gegenüber nicht abgeneigt und verlangt ein Treffen der zwei Königinnen. Währenddessen plant der junge Mortimer die gewaltsame Befreiung der Stuart. Von ihrem Umfeld zu Rivalinnen gemacht, nimmt ihre Geschichte unweigerlich ihr blutiges Ende ...
Friedrich Schillers berühmtes Königinnendrama ist ein packender Politthriller über zwei Herrscherinnen, die im Zentrum einer von Männern dominierten Welt stehen, welche sie regieren, obwohl sie gleichzeitig von ihr regiert werden. Aber was wäre, wenn sich die im Intrigenspiel um Religion, Liebe und Macht gefangenen Frauen von ihren Zwängen und Konventionen befreien könnten? Regisseur Philipp Arnold, der zuletzt am ETA Hoffmann Theater "Dantons Tod" inszeniert hat, interessiert sich für die Wesensverwandtschaft der beiden großen Königinnen, für die Idee einer "Verschwesterung" in einer Gesellschaft, die Frauen gegeneinander ausspielt. Was passiert, wenn man das fatale Narrativ aufgibt, dass es nur eine von ihnen an der Spitze geben kann? Gibt es eine Möglichkeit, in einem Miteinander zu leben, anstatt sich dem eigenen Hass zu ergeben?
Spieldauer: ca. 1 Stunde und 50 Minuten, keine Pause
Allen voran ist dies der Abend von Ewa Rataj und Alina Rank. [...] Man sieht diesen beiden herausragenden Schauspielerinnen nicht nur beim Spielen gerne zu, man hört sie auch gerne deklamieren. Ewa Rataj und Alina Rank sind zwei Sprachkünstlerinnen. Ihre Artikulation ist selbst im Affekt noch messerscharf, ihre Stimmen reich an Färbungen. (Fränkischer Tag)
Der ein weiteres Mal beeindruckende Leon Tölle spielt den verhinderten Helden Mortimer als religiös verblendeten Freiheitskämpfer. Daniel Seniuk gibt den Burleigh als listig-verschlagenen Techniker der Macht, Marek Egert den Grafen von Leicester als doppelzüngig-schmierigen Verführer. Nur in dem von Jeremias Beckford verkörperten Graf von Shrewsburry schlägt das empfindsame Herz eines anständigen Mannes. (Fränkischer Tag)
Regisseur Philipp Arnold findet eindrucksvolle Bilder (Fränkischer Tag)
Besonders eindrucksvoll aber Alina Rank als Elisabeth und Ewa Rataj in der Rolle der Maria Stuart. (Süddeutsche Zeitung)